Es gibt von diesen Experimenten auch noch Variationen.
Die eine besteht darin, dass man dem A eine Aufgabe stellt. Ein einfaches Quiz oder Rechenaufgaben und ihm erst im zweiten Schritt die 10,- überreicht, von denen er etwas abgeben soll.
Jetzt verändert sich nämlich die ganze Sicht auf das ganze weil der A davon ausgeht er habe sich die 10,- verdient im Gegensatz zum B. Die Tendenz etwas abzugeben sinkt gewaltig.
Zudem kann man auch einen simplen Maximin-Algorithmus anwenden, der ebenfalls auf das Ergebnis kommt so wenig wie möglich abzugeben und im Gegenzug jedes Angebot anzunehmen, wobei letzteres zu ersterem führt.
Fairness ist problematisch. Beim Schach einigt man sich ja auch nicht gleich auf ein Unentschieden, weil dies “fair” ist und das “Blutvergiessen” von Bauern, Läufern, Springern unmoralisch ist.
Selbst bei der Definition von Fair gibt es das Problem, dass es dafür keine Einheitliche, Verbindliche Definition gibt.
Wenn zwei Arbeitskollegen, am Monatsende mit unterschiedlichen Gehältern nachhause gehen. Unfair!
Wenn alle Mitarbeiter den selben Lohn bekommen, obwohl einer viel weniger leistet. Unfair!
Wenn jemand weniger Ergebnis bringt, wegen Behinderung mit weniger abgespeist werden. Unfair!
Die SPD hat die unglückliche Lage, dass egal was sie macht, es falsch ist.
Neuwahlen birgt das Risiko noch schlechter abzuschneiden und unerwünschtere Konstellationen hervorzubringen. z.B. eine absolute Mehrheit für CDU. Schwarz Gelb. Etc. pp.
Eine GroKo das sie in der Wählergunst weiter abfällt (Umfaller und so).
Eine GroKo ist und war ja per se nichts schlechtes. Es stellt sich nur die Frage, was diese an Ergebnissen liefert und das ist schwieriger als es scheint, da der Wähler Unfair ist! Es reicht ja schon eine Abstimmung die in eine andere Richtung geht, damit der Wähler unzufrieden ist. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass dies zutrifft kann man sich ja hochrechnen. 3 Abstimmungen bei denen das Volk 50/50 gespalten ist. Dann ist die Wahrscheinlichkeit dass ein Wähler zufrieden ist, weil alle 3 Abstimmungen nach seinem Gusto liefen 0,5^3 = 12,5%. Es ist also garnicht so einfach die Leute zufriedenzustellen, auch wenn es andere Konstellationen gibt. Und dass ein Wähler unzufrieden ist, wenn die Regierung nur 2 Abstimmungen “richtig” macht, schliesse ich daraus, dass sich der Wähler denkt, “Ja bei den 2 Abstimmungen, das war ja Alternativlos/Selbstverständlich, da kann man ja garnicht dagegen sein, wenn man bei Verstand ist, die zwei darf man ja gar nicht mitzählen”. Aber die eine Abstimmung, die in eine andere Richtung ging, “ja da waren Lobbyisten am Werk. Bestechung! Volksverrat! Idiotie!”
Und das mit den Mehrheiten in einer Minderheitsregierung ist eben schwierig, weil es nicht nur die Entscheidung ja/nein gibt. Ein Beispiel war der Mindestlohn. Lediglich 5 Abgeordnete waren dagegen (CDU).
Es war ein Projekt, deren größter Befürworter die Linke war.
Die haben sich dann bei der Abstimmung komplett enthalten. Verständlich! Weil 10,- gefordert und 8,50 zur Abstimmung standen.
Ich sehe eine Minderheitsregierung daher skeptisch, es kann funktionieren, keine Frage, aber es ist meiner Empfindung nach so, dass “nötige Bestimmungen” viel leichter blockiert werden können. Kann mich auch irren. Es ist wie bei Schröd(ing)ers Katze. Noch ein schönes Wochenende!